Das Schiff des Torjägers

Der Film „Das Schiff des Torjägers“ ist ein Fußball Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 und handelt von einer mehrjährigen Recherche. Es wird eine Geschichte aus vielen Blickwinkeln erzählt. Es geht um ein Schiff, das Kinderarbeitskräfte aus Togo, Benin und Mali ins reiche Gabun transportiert. Insgesamt geht der Film 94 Minuten und hat eine Altersfreigabe ab null Jahren.

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Die Sport-Dokumentation „Das Schiff des Torjägers“ wurde unter der Regie von Heidi Specogna gedreht. Das dazugehörige Drehbuch wurde ebenfalls von Heidi Specogna zusammen mit Kristine Kretschmer geschrieben. Produziert wurde der Film sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz. Um die Kamera und den Schnitt haben sich Rainer Hoffmann und Ursula Höf gekümmert, während für die musikalische Untermalung Hans Koch zuständig war.

Die Besetzung bestand aus Jonathan Akpoborie, Adakou Kpodar, Nouman Anato, Ursula Höf und Papa Dora. Es spielen also nicht viele Menschen mit und die Geschichten sind alle sehr intim und gehen ins Detail.

Handlung & Story vom Film „Das Schiff des Torjägers“

Im April 2001 komm es zu einer erschütternden Schiffsmeldung aus Westafrika. Die Nachrichten berichten von einer Fähre, die hunderte von afrikanischen Kindern lieferte, die von ihren Eltern verschickt worden waren, um zu arbeiten und Geld nach Hause zu bringen. Es wird sogar bekannt, dass die Fähre im Besitz des in der Bundesliga Deutschlands spielenden Jonathan Akpoborie ist. Über Nacht trennt sich der Verein von dem nigerianischen Torjäger, obwohl dem Fußballer nie eine Schuld nachgewiesen werden konnte.

Der Dokumentarfilm „Das Schiff des Torjägers“ zeigt die Geschehnisse, die sich auf der Fähre abgespielt haben und suchen nach den ehemaligen Protagonisten und zwar nach den Kindern und dem Fußballer, die sich damals auf der Fähre des Torjägers befunden haben. Es wird auch die Frage gestellt, wie wohl das Leben des togolesischen Mädchens Adakou weiter gegangen ist, sowie auch die Frage, welche Konsequenzen sich für den beinirischen Jungen Norman aus dieser schlimmen Schiffsreise ergaben.

Die Regisseurin Heidi Specogna hat aus den Begegnungen und Erzählungen eine afrikanisch-deutsche Geschichte über Fußball, Träume und den Menschenhandel erstellt, der unter die Haut ergeht.

Der Film zeigt ganz öffentlich, was auf dem Kindersklavenschiff passiert ist. In den Fokus wird der Menschenhandel gestellt über Länder, die viele Jahre lang Menschen verklagt haben. Es wird auch das Fußballgeschäft in den Mittelpunkt gesetzt, das ja auch nichts anderes als Menschenhandel ist und zwar vom Transfer. Nach kurzer Zeit stieg Jonathan Akpoborie vom Straßenkicker in die U-16-Nationalelf auf und nahm sogar an der WM teil. Im Jahr 1996 spielte er beim FC Hansa Rostock in Deutschland mit und wechselte zum VFB Stuttgart. Er verdiente ganze 3,5 Millionen Euro. Mit diesem Geld beteiligte er sich an insgesamt zwei Fährschiffen. Eins von diesen Schiffen hieß „Etireno“. 2001 wurde dann bekannt, dass dieses Schiff ein Sklaverei-Schiff ist und das bedeutete für den Fußballer dann das Ende seiner Karriere. Damit er unschuldig ist, interessiert bis heute keinen.

Die Szenen aus dem Film können die einzelnen Meinungen gut zusammenfassen. Heute ist die Etireno nur noch ein Wrack und Papa Dora sitzt am Strand und bewacht sie immer noch. Die Wahrheit ist nicht immer einfach. Trotzdem kann die Regisseurin eine tolle Beschreibung und ein klares Bild schaffen, um den Zuschauern ernüchtert zu erklären, wie manche Dinge in Afrika laufen. Es geht um Vielschichtigkeit und Komplexität, die einen verzweifeln lassen.

Zudem wird im Film teilweise über das Leben und die Karriere von Jonathan Akpoborie gesprochen, der 37 Tore in 32 Pflichtspielen geschossen hatte und deshalb sogar Torschützenkönig wurde. Der Film wirft sogar Fragen auf, ob seine Karriere wirklich aufgrund des Schiffes beendet wurde oder ob es vielleicht andere Gründe dafür gab.

Fazit & Kritiken zum Film „Das Schiff des Torjägers“

Der Dokumentarfilm ist sehenswert und zeigt die Affäre Akpoborie. Es soll gezeigt werden, dass er unschuldig ist und mit Menschenhandel überhaupt nichts am Hut hat. Die Regisseurin hat mit einer gewissen Ausgewogenheit und Akribie dieses schwierige Thema behandelt. Es soll am Ende des Films keine Meinung sichtbar sein und das wurde erreicht, da der Film aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Vor allem die Interviews mit Peter Pander gehen unter die Haut. Es ist schade, dass die Begegnungen die einzelnen Fragen nicht beantworten können. Die Entwicklungshilfe und die Globalisierung bleibt also komplex, widersprüchlich und facettenreich.

Sowie überall auf der Welt gibt es auch in Afrika ein kapitalistisches System. Menschenhandel wurde sowohl auf den Sklavenschiffen betrieben als auch von den Fußballclubs auf der ganzen, die wertvolle Fußballspieler aus Afrika kaufen und für diese ein bestimmtes Geld zahlen. Am Ende kann man erkennen, dass Jonathan Akpoborie mehr Glück als andere afrikanische Kicker, die in Europa trotz guter Fussball Spiele teilweise sogar gescheitert sind.

Der Film zeigt, wie schnell eine Karriere beendet sein kann, wenn die Vergangenheit nicht astrein gelaufen ist. Die Schweizer Filmemacherin ist auch Grimme-Preisträgerin und hat sich einer sehr ungewöhnlichen Geschichte angenommen, die sie wunderbar und vorurteilsfrei erzählen konnte.